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Nachhaltiger AlltagEnergiewissenNeuer Schub für Solarstrom vom Balkon

Neuer Schub für Solarstrom vom Balkon

Das Ringen darum, dass sich auch Mieter:innen ohne eigenes Dach oder Terasse mit Balkon-PV-Anlagen unkompliziert an der Energiewende beteiligen und eigenen Strom erzeugen können, wogt schon seit vielen Jahren hin und her. Es ist ein zäher Kampf gegen die Vertreter einer rückwärtsgewandten Energiewirtschaft und gegen veraltete Normen. Mittendrin: die Solarstrom-Spezialisten von indielux aus Berlin. Mithilfe innovativer, frisch patentierter Technik geben sie der Solar-Offensive in der Stadt jetzt frischen Schwung.

Als die deutsche Solarwirtschaft vor zehn Jahren boomt, sitzt Marcus Vietzke auf dem Balkon und denkt: Das will ich auch. Doch Solaranlagen, wie sie auf Hausdächern gebaut werden, gibt es für den Städter mit Mietwohnung nicht. Also bastelt der Berliner selbst ein Solarmodul, das den Strom vom Balkon per normalem Schukostecker ins Hausnetz speist. Die Idee: grüne Energie auch für Mieter:innen mit Balkon oder Terrasse.

Dann geht alles ganz schnell. Marcus Vietzke gründet mit zwei Bekannten indielux. 2014 bringen sie die ersten selbst entwickelten Stecker-Solarmodule auf den Markt. „Was technisch möglich war, ging nach deutschen Normen aber nicht“, erzählt der Elektroingenieur. Laut Normhütern droht durch solche PV-Anlagen Brandgefahr durch Überlastung der Stromleitung. Dass nicht nur in Deutschland, sondern auch in diversen europäischen Nachbarländern Balkon-Solaranlagen zu Zigtausenden schon lange problemlos Sonnenstrom erzeugen, interessiert das Normgremium nicht. Ebenso wenig, dass in die Module eingebaute Wechselrichter, die den Stromfluss steuern, längst für eben jene Sicherheit sorgen, die zuvor nur per – inzwischen veralteter – Norm gewährleistet werden konnte.

Vietzke und seine Mitstreiter:innen von der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie e.V. machen sich auf den mühsamen Weg, die überholten Normen zeitgemäß anzupassen. Es folgt eine letztlich erfolgreiche Odyssee durch die Gremien des VDE, des Verbands der Elektrotechnik. „Vieles wurde durch Vernetzung und gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit möglich, zum Beispiel damals auch mit Greenpeace Energy“, erinnert sich Vietzke. Passend dazu bezieht seine Firma seit 2018 ihren Strom bei unserer Ökoenergiegenossenschaft. Flankiert von einer Studie zu den de facto sehr geringen Gefahrenpotenzialen kommt es endlich zu einer Neubewertung. Und indielux ist vorbereitet.

Marcus Vietzke, Solar-Aktivist von indielux, mit dem patentierten„ready2plugin“-System in der Hand.
Marcus Vietzke, Solar-Aktivist von indielux, mit dem patentierten
„ready2plugin“-System, das den Anschluss von Balkon-PV-Modulen
per Schukostecker endgültig normkonform macht

Die Solar-Experten haben die einfachen Stecker-Komponenten zum patentierten „Einspeisewächter“ weiterentwickelt. Der erlaubt es, gleich mehrere erneuerbare Stromerzeuger und -speicher an die heimische Steckdose anzuschließen. Da die Installation des „ready2plugin“ genannten Systems nicht durch Spezialist:innen erfolgen muss, ist der Einbau auch für Laien einfach möglich. Die eigene Solaranlage und der Batteriespeicher helfen dann beim Klimaschutz und senken zugleich die Stromrechnung. Motto: Was du an Strom selbst erzeugst, musst du nicht einkaufen.

Jetzt will indielux mit dem Verkauf des Einspeisewächters richtig loslegen und startet über die Webseite „ready2plugin.com“ ein Crowdfunding: Interessierte bestellen eines der Teile vor, finanzieren so den Anschub der ersten Serienproduktion und erhalten ihr ready2plugin-System als Erste. „Wir können nicht nur mit unserem Kreuz bei Wahlen Einfluss nehmen, sondern auch mit all unseren Kaufentscheidungen“, ist Marcus Vietzke überzeugt. „Allein für Energie geben wir eine Menge Geld aus. Wir können selbst steuern, wo es hinfließt. Meine Präferenz: in den Klimaschutz.“

Sie können Starthilfe leisten für die solarstromfreundliche „ready2plugin“-Technologie von indielux, den patentierten Einspeisewächter – hier über die Crowdfunding-Webseite „Kickstarter“: go.ready2plugin.com/cf